Ich gehe durch die leeren Straßen von New York.
Chemische Waffen haben sie geleert.
Ein junger Mann sitzt an der Ecke und spielt Gitarre.
Das Mädchen, das weinend auf Treppe neben ihrem toten Bruder sitzt, legt sich hin und schläft.
Der Wind heult, und die Sonne geht unter.
Der Mann mit der Gitarre stirbt.
Und ich gehe weiter durch die leeren Straßen von New York
Die Sonne geht auf.
Blumen blühen auf der Wiese.
Vögel zwitschern im Wald.
Tiere springen übers Feld.
Autos fahren auf den Straßen.
Züge rasen über die Schienen.
Menschen spazieren in der Stadt
und laufen durch die Geschäfte.
In der Ferne hört man ein Flugzeug.
Keiner weiß, dass der Tod kommt.
Eine B52 mit mehreren H-Bomben.
Sie bringen den Anfang vom Ende.
Sie sehen den Atompilz nicht,
weil er zu hell ist.
Sie hören die einstürzenden Häuser nicht,
weil es zu laut ist.
Sie spüren den Sturm nicht,
weil er zu heiß ist.
Sie merken noch nicht einmal,
dass sie selbst auseinandergerissen werden.
Es ist ein ganz normaler Tag.
Doch für die Erde
ist es der letzte.
Und keiner weiß warum.
Die Menschen spazieren nicht mehr durch die Stadt
und laufen nicht mehr durch die Geschäfte.
Die Züge rasen nicht mehr über die Schienen.
Die Autos fahren nicht mehr auf den Straßen.
Die Tiere springen nicht mehr übers Feld.
Die Vögel zwitschern nicht mehr im Wald.
Die Blumen blühen nicht mehr auf der Wiese.
Und die Sonne geht unter.
Spring, kleine Maria, spring und lauf über Wiesen und Felder. Lass die Sonne und den Wind mit deinen goldenen Haaren spielen. Lauf und genieße den Boden unter deinen nackten Füßen. Dein Kleid soll wehen und dein Lachen soll schallen über die Weite des Landes. Und sie läuft und genießt die Ausgelassenheit ihrer Kindheit.
Da sieht sie ein Gänseblümchen, hält inne und kniet sich nieder. So schön und zierlich. Der gelbe Plüsch und die weißen Blütenblättchen. Sie pflückt es, um es der Mutter zu zeigen. Sie an ihrer Freude teilhaben zu lassen.
Doch Männer, die herbei kamen, erschossen sie. Da lag sie, in der rechten Hand die Blume, Die Haare über das Gesicht verteilt. Das Blut färbt die Erde rot. Sie hat es nicht gewusst, hat den Zaun nicht bemerkt, das Schild nicht gelesen. Sie hätte es nicht einmal lesen können: "Bellis Perennis - The last daisy". Es war die letzte Blume, die es gab. Die letzte, die die Generationen der Zivilisation überlebt hat. Und diese wurde gepflegt und beschützt.
Es ging dem Abend zu. Er rückte seine Krawatte zurecht, sie trug dezent ihr Parfum auf und draußen hörte man die Sirenen heulen. Der letzte Kajalstrich war gezogen und die Lackschuhe noch mal poliert. Das Taxi wartete schon. Sie stiegen ein und fuhren los. Überall sah man Flammen aus den Häusern lodern und Rauch aufsteigen. In der Ferne schlugen Granaten ein und das Abwehrfeuer erhellte den Himmel.
Die Stimmung war schon auf dem Höhepunkt, als sie ankamen. Ihnen wurde die Autotür geöffnet. Sie betraten die große Eingangshalle und zeigten ihre Einladung. Denn zu dieser Feier wurden nur geladene Gäste zugelassen.
Was hier gefeiert wurde? - Das Ende der Zivilisation!
Jeder wusste, dass bei Sonnenaufgang, wenn kein Waffenstillstand bei diesem sich weltweit ausgebreitetem Krieg zustande kommt, die auf jeder Seite stationierten Atomwaffen zum Einsatz kommen. Und es sah nicht so aus, als würden die Politiker zur Vernunft kommen.
So feierte man diese Nacht durch bis in den Morgen, bis in den Tag, solange er existieren würde. Überall sah man fröhliche Gesichter, bei denen die eine oder andere Träne die Wange herunter lief. Viele Pärchen zogen sich zurück, um die letzten Stunden noch einmal ganz alleine für sich zu haben.
...
Ein Mann hatte einen lecker Birnbaum in seinem Garten. Jeden Samstag pflückte er seine reifen lecker Birnen und ging mit ihnen zum Marktplatz. Dort legte er sie an seinen Marktstand aus. Die Frauen, die vorbeikamen sahen sie und sagten: "Das sind aber feine Birnen. Wir wollen aber lieber lecker Äpfel kaufen."
Nachdem es dem Mann Woche für Woche so ging und die Frauen immer wieder nach lecker Äpfel fragen, überlegte er sich die lecker Birnen in lecker Äpfel umzuformen.
Freitagabends saß er da und drückte die lecker Birnen mit viel Geschick so lange, bis sie wie lecker Äpfel aussahen. Am nächsten Morgen auf dem Marktplatz stürmten die Frauen seinen Marktstand und kauften alle lecker Äpfel auf. Doch als sie in einen Apfel bissen, sagten sie: "Iiiii, der schmeckt ja nach Birne."
Es war einmal in einem kleinen Dorf.
Da lebten ein Bäcker und der Metzger.
Der Bäcker kaufte sein Fleisch natürlicherweise beim Metzger, genauso wie der Metzger sein Brot beim Bäcker kaufte.
Doch eines Tages überlegte sich der Bäcker, dass er doch Geld sparen könne, wenn er sein Fleisch in einem Discounter kaufen würde.
Dann könnte er mit seiner Familie zweimal im Jahr in Urlaub fahren.
Und so tat er es.
Der Metzger verkaufte nun weniger Fleisch und verdiente dadurch weniger Geld.
Er wollte natürlicherweise genauso oft wie vorher seiner Familie Brot auf den Tisch bringen.
Und so ging er zum Discounter und kaufte sein Brot dort.
Jetzt verdiente der Bäcker auch weniger Geld und musste seinen Bäckergesellen entlassen.
Der Bäckergeselle hatte nun auch nicht mehr genügend Geld, um sein Fleisch beim Metzger zu kaufen und ging auch zum Discounter.
Der Metzger verdiente dadurch wieder weniger Geld und musste seinen Metzgergesellen entlassen, der nun auch sein Brot nicht mehr beim Bäcker sondern im Discounter kaufen musste. . .
. . . Der Bäcker kann übrigens mit seiner Familie jetzt gar nicht mehr in Urlaub fahren. Das hat was mit Harz zu tun, aber nicht der vom Baum.
Wenn jemand ein Brotmesser nimmt,
damit ein Stück Brot abschneidet
und es einem hungrigen Kind gibt,
dann würde man sagen,
dass dies eine gute Tat ist.
Wenn jemand ein Brotmesser nimmt
und damit ein hilfloses Kind tötet,
dann würde man sagen,
dass dies eine schreckliche Tat ist.
und wer ist schuld???
das Brotmesser.
Obwohl es mehr als sieben Milliarden Menschen gibt,
ist doch nur einer für mein Handeln verantwortlich,
und auch nur der wird mein Handeln bestimmen.
Als ich über Gott und den Urknall nachdachte,
kam mir in den Sinn,
dass der Urknall ein ganz winziger Teil von Gott ist
Ich wollte eigentlich ganz normal werden.
Da habe ich gemerkt, dass es die anderen schon alle sind.
Ich, geboren als Mensch auf dem Dritten Planeten des Systems der Sonne gelobe vor Gott und dem Universum,
dass ich die Natur, den Frieden und die Freiheit auf meinem Planeten, der Erde genannt wird,
mit dem mir zugeteilten Körper und Geist beschützen und verteidigen werde.
Auf dass mir die Macht der Liebe und Gerechtigkeit helfen werde.
Tausend Bilder sagen mehr als ein Wort.
01. August 2004
Ein schneller Händedruck, der rasche Austausch von Visitenkarten - so haben Menschen im vordigitalen Zeitalter Bekanntschaft geschlossen. Aber das war einmal. Im 21.Jahrhundert lautet das Motto eher:
"Zeige mir deine Homepage, und ich sage dir, wer du bist." Die persönliche Internetseite als interaktive Visitenkarte im Netz - von derzeit rund 33 bis 35 Millionen Internetnutzern in Deutschland
besitzen nach den Worten von Jutta Croll, Geschäftsführerin der Stiftung Digitale Chancen, etwa fünf bis zehn Prozent eine eigene Homepage oder haben eine sogenannte Domain, also eine reservierte
Internetadresse. Allein für Frankfurt führt das Internetportal www.meinestadt.de 152 Einträge für private Homepages auf. Laut "Denic", der zentralen Registrierungsstelle für alle Domains mit der
Endung .de, war Frankfurt noch Ende 2002 unter den zehn deutschen Städten mit den meisten registrierten Internetadressen je Einwohner - sowohl private als auch kommerzielle. Auf tausend Einwohner
kamen in Frankfurt etwa 165 Internetadressen.
Antje Schrupp hat ihre private Homepage schon vor längerer Zeit eingerichtet. Die Journalistin und Politologin, die sich vor allem mit dem Feminismus und der Frauenbewegung beschäftigt, benutzt ihre Seite www.antjeschrupp.de, auf der zahlreiche ihrer Artikel veröffentlicht sind, vor allem als Kontaktforum: "Meine Homepage hat mir geholfen, Forschungskontakte aufzubauen, deutschlandweit, aber auch ins Ausland", sagt die Neununddreißigjährige. "Mindestens die Hälfte aller Anfragen zu meinen Veröffentlichungen werden mittlerweile über meine Internetseite generiert."
Auch für Uwe Heiermann(40), der auf seiner Internetseite www.heiermann.de eine mathematische Formelsammlung und Wissenswertes zum Thema Planeten zusammengestellt hat, ist die eigene Homepage "mehr als nur ein Telefonbucheintrag". Neben einem ausführlichen Lebenslauf finden sich auf Heiermanns Seite zahlreiche Fotos, unter anderem von seiner Wohnung und seinem Auto. Angst um seine Privatsphäre hat der Projektingenieur bei Siemens dabei nicht. Im Gegenteil: Dank seiner Homepage habe er den Kontakt zu vielen alten Bekannten, die er schon aus den Augen verloren hatte, wiederherstellen können, berichtet er.
Sich selbst präsentieren, ein Stück der eigenen Welt im digitalen Fotoalbum öffentlich zugänglich machen - das scheint ein wichtiges Motiv für das Betreiben einer eigenen Homepage zu sein. Aufnahmen von Familienfeiern, Geburtstagen, Hochzeiten bis hin zu ganzen Bilderserien über den Urlaub im Schwarzwald oder an der See sind dort zu finden. Nach einer aktuellen Studie der Chemnitzer Forschergruppe "Neue Medien im Alltag" der Deutschen Forschungsgemeinschaft, die knapp 300 Homepage-Betreiber nach Intentionen und Persönlichkeitsmerkmalen analysiert hat, sind diese Menschen jedoch nicht unbedingt Selbstdarsteller. Vielmehr seien Menschen mit eigener Homepage meist introvertierter als andere und nutzten den Internetauftritt als Ersatz für direkte Kontakte, heißt es in der Studie.
In der großen Mehrzahl sind die Homepage-Bastler männlich. Nur 13 Prozent der in der Chemnitzer Studie Befragten waren Frauen. Ob diese ungleiche Verteilung mit der von Frauen möglicherweise als Barriere empfundenen Technik zusammenhängt, ist nicht klar. Schließlich gibt es heute zahlreiche Software-Hilfen, die das Programmieren vereinfachen oder sogar ganz übernehmen.
Im öffentlichen und offenen Medium Internet ist vieles möglich, aber nicht alles erlaubt: Auch vor der Publikation von eigenen Texten oder selbstverfaßter Lyrik sollte die Frage des Copyright unbedingt geklärt sein. Jede Homepage unterliege grundsätzlich der Impressumspflicht, hebt Jutta Croll von der Stiftung Digitale Chancen hervor. Es sei ratsam, das Impressum auch mit einem Copyright-Vermerk zu versehen und so die Inhalte vor ungewollter Vervielfältigung und Mißbrauch zu schützen. "Wenn man private Bilder von seinen Kindern im Planschbecken auf der Seite hat, möchte man die natürlich nicht plötzlich auf ganz anderen Seiten wiederfinden."
Lehrreich wie Uwe Heiermanns kleine Exkurse in den Weltraum oder informativ wie Antje Schrupps Texte über Erfolg als Frau sollen die meisten anderen Homepages gar nicht sein. Auf vielen Frankfurter Privatseiten ist auch Ungewöhnliches und Skurriles zu entdecken: Unter www.drachenhorst.de werden dem Besucher beispielsweise mittelalterliche, geklöppelte Hauben zum Verkauf angeboten, und auf www.absence-of-fear.de hat ein U-Bahn-Begeisterter Aufnahmen von U-Bahn-Stationen zusammengestellt - von Bielefeld bis Singapur. Der Autor von www.viva-la-media.de gibt seinen Besuchern dagegen einen kritischen Überblick über aktuelle Film-, Fernseh- und CD-Produktionen, und auf www.hand-model.de preist jemand seine Hände für Werbeaufnahmen an und präsentiert seine Referenzliste.
Ob Mittelalter oder Universum, zeitaufwendig ist der Unterhalt einer Homepage auf jeden Fall. Deshalb, so sagt Uwe Heiermann, sehe er seine Seite auch als eine Art modernes Hobby: "Wenn andere ihre Modelleisenbahn aufbauen, bastel ich an meinem Internetauftritt herum."
SANDRA FREYBERG